Sieh dir das Bild Frühstück der Ruderer von Pierre-Auguste Renoir genau an. Wähle eine Person auf dem Bild aus und überlege dir, was diese Person in diesem Moment denkt, fühlt oder sagen könnte. Du kannst dir dazu eine kleine Geschichte ausdenken oder einfach beschreiben, was du glaubst.
Diese Fragen können dir helfen:
- Wie wirkt die Person auf dich?
- Was hat sie vielleicht vorher gemacht?
- Was denkt oder fühlt sie gerade?
- Was könnte später passieren?
Hinweis:
Du darfst kreativ sein – deine Geschichte soll zur Szene passen. Versuch, dich in die Person hineinzuversetzen. (15 Punkte)
TEXT A
Der Mann mit dem weißen Hemd trägt einen hellen Strohhut. Er sitzt vorne am Tisch und hat ein Glas in der Hand. Sein Blick ist zur Seite gerichtet, aber er wirkt ruhig. Um ihn herum sitzen weitere Personen, die Kleidung ist hell, sommerlich. Der Tisch ist gedeckt mit Brot, Wein, Obst und Gläsern. Besonders auffällig ist der starke Kontrast zwischen seinem weißen Hemd und dem dunkleren Hintergrund. Auch die Frau hinter ihm fällt auf, weil sie sich leicht zu ihm beugt, während sie mit einer anderen Person spricht. Die Lichtverhältnisse im Bild erzeugen eine warme Atmosphäre. Die Farben – vor allem Gelb- und Rottöne – lassen die Szene lebendig wirken. Der Bildausschnitt ist sorgfältig komponiert, mit einer klaren Schwerpunktsetzung auf die Tischgruppe im Vordergrund. Die Figuren sind detailliert ausgearbeitet. Insgesamt entsteht ein harmonisches Gesamtbild, das typisch für Renoirs Stil ist.
TEXT B
Ich habe mir den Mann mit dem weißen Hemd und Hut ausgesucht. Ich nenne ihn Pierre, weil das Bild in Frankreich spielt. Pierre sitzt am Tisch, aber irgendwie wirkt er abwesend. Sein Blick geht nicht zu den anderen, sondern leicht nach unten oder zur Seite. Vielleicht fühlt er sich nicht wohl oder hat sich mit jemandem gestritten. Ich denke, er ist jemand, der lieber beobachtet, als ständig zu reden. Er sieht aus, als würde er versuchen, ruhig zu bleiben, obwohl ihm gerade was durch den Kopf geht. Vielleicht denkt er an etwas Trauriges oder an jemanden, der nicht da ist. Ich glaube, er ist gern hier, aber heute ist nicht sein Tag. Wenn ich neben ihm sitzen würde, würde ich ihn fragen, wie’s ihm geht. Ich finde, man sollte solche Leute nicht übersehen, nur weil sie still sind. Vielleicht ist Pierre der, der später jemandem wirklich zuhört.
TEXT C
Der Mann mit dem weißen Hemd könnte vieles denken. Vielleicht ist er einfach nur ruhig, vielleicht hat er aber auch keine Lust, mit den anderen zu reden. Sein Blick geht irgendwie ins Leere, nicht zu einer bestimmten Person. Es ist möglich, dass er sich langweilt oder nicht so richtig dazugehört. Vielleicht kennt er die Leute auch kaum. Ich finde, man kann bei ihm schwer sagen, ob er sich wohlfühlt oder nicht. Vielleicht wartet er auf jemanden oder ist einfach in Gedanken. Er könnte aber auch einfach zufrieden sein, so wie es ist. Manche Leute schauen einfach so. Ich finde, es ist schwer zu sagen, was er denkt. Vielleicht denkt er auch gar nichts Bestimmtes. Oder er ist einfach der ruhige Typ in der Gruppe, den man nicht so leicht versteht. Man weiß es halt nicht genau.